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Enddarmentzündung (Proktitis): Ursachen, Symptome und effektive Behandlung

Die Enddarmentzündung, auch als Proktitis bekannt, ist eine oftmals unterschätzte, aber für viele Betroffene sehr belastende Erkrankung. Sie betrifft den letzten Abschnitt des Dickdarms, das sogenannte Rektum, und kann sowohl akut als auch chronisch auftreten. Schmerzen, anhaltender Stuhldrang und Blut im Stuhl sind nur einige der Symptome, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

Was ist eine Enddarmentzündung?

Die Proktitis ist eine Entzündung des Enddarms (Rektum), also des letzten Teils des Dickdarms kurz vor dem After. Sie kann isoliert auftreten oder im Rahmen anderer Erkrankungen wie z. B. chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen. Besonders tückisch ist, dass sie in ihrer chronischen Form oft schleichend verläuft und von den Betroffenen nicht sofort erkannt wird.

Eine Enddarmentzündung kann zahlreiche Ursachen haben:

  • Infektionen: Bakterien (z. B. Salmonellen, Shigellen), Viren (Herpes-simplex) oder Parasiten (z. B. Amöben) können eine akute Entzündung hervorrufen.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Besonders bei Colitis ulcerosa tritt häufig eine Proktitis auf, die durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst wird.
  • Strahlenbehandlung: Patienten mit Krebs, etwa im Bereich der Prostata, erhalten häufig eine Bestrahlung, die als Nebenwirkung eine Strahlenproktitis verursachen kann.
  • Sexuell übertragbare Erkrankungen (STI): Chlamydien, Gonokokken oder Syphilis sind weitere mögliche Auslöser.
  • Medikamentöse oder chemische Reize: Auch bestimmte Medikamente, Einlaufmittel oder Abführmittel können eine Reizung hervorrufen.

Symptome einer Enddarmentzündung

Die Beschwerden reichen von leicht bis schwer und können plötzlich oder schleichend auftreten:

  • Schmerzen im Enddarmbereich, besonders beim Stuhlgang
  • Häufiger, oft scShmerzhafter Stuhldrang (Tenesmen)
  • Blut oder Schleim im Stuhl
  • Durchfall oder wechselnde Stuhlgewohnheiten
  • In schweren Fällen auch Fieber, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust

Diese Symptome sind für die Betroffenen meist sehr unangenehm und können den Alltag erheblich einschränken.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Um eine Enddarmentzündung sicher zu diagnostizieren, sind folgende Untersuchungen erforderlich:

  • Anamnese und klinische Untersuchung: Erfassung der Symptome und Vorerkrankungen.
  • Proktoskopie oder Rektoskopie: Direkte Betrachtung der Schleimhaut des Enddarms.
  • Stuhl- und Blutuntersuchungen: Nachweis von Erregern und Entzündungswerten.
  • Gewebeproben (Biopsien): Bei chronischen Verläufen zur Abklärung von Autoimmunprozessen oder Tumoren.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Entzündung:

  • Bei bakteriellen Infektionen kommen gezielte Antibiotika zum Einsatz.
  • Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen helfen entzündungshemmende Medikamente wie Mesalazin oder Kortison, sowohl lokal als auch systemisch.
  • Symptomatische Therapie: Sitzbäder, schmerzlindernde Zäpfchen und ballaststoffreiche, aber reizfreie Kost können Linderung bringen.
  • Bei Strahlenproktitis werden entzündungshemmende und regenerierende Salben oder Zäpfchen eingesetzt.

Vorbeugung und Nachsorge

Eine gezielte Prävention ist nur begrenzt möglich. Dennoch gibt es Maßnahmen, die das Risiko verringern:

  • Sorgfältige Hygiene im Analbereich
  • Vermeidung ungeschützten Analverkehrs
  • Regelmäßige Kontrollen bei bekannter CED
  • Schonender Umgang mit Abführmitteln
Fazit

Die Enddarmentzündung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die vielfältige Ursachen haben kann. Eine frühzeitige Diagnose und zielgerichtete Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Sollten Sie typische Symptome wie Blut im Stuhl, anhaltenden Stuhldrang oder Schmerzen im Afterbereich bemerken, zögern Sie nicht, medizinischen Rat einzuholen.

Haben Sie Beschwerden, die auf eine Enddarmentzündung hinweisen könnten? Vereinbaren Sie jetzt einen Termin in der Praxis Dr. Pfundstein – wir nehmen uns Zeit für Ihre Gesundheit.