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Informationen zur Magen­schleim­haut­entzündung / zum Magenschleimhautgeschwür

Was ist das und wie sieht die Behandlung dazu aus?

Die Magenschleimhaut ist mit einer schützenden Schleimschicht überzogen, die sie vor Schädigungen durch Säure und andere Faktoren schützt. Bei vermindertem Schutz kann es zu Entzündungsreaktionen der Schleimhaut (Rötung, Schwellung, Oberflächenschaden) kommen, die sich u.U. in die tieferen Schichten der Magenwand ausdehnen können. Bei oberflächlichen Entzündungen spricht man von Gastritis, bei tiefer reichenden Veränderungen von Geschwüren (Ulkus).

  • Magenschmerzen
  • Völlegefühl
  • Sodbrennen
  • Übelkeit, manchmal mit Erbrechen
  • Aufstoßen
  • Appetitlosigkeit
  • aufgeblähter Bauch

Wir können drei Arten von Ursachen unterscheiden: Meistens handelt es sich um chemische Schädigungen (Alkohol, Nikotin, Medikamente u.a.), auch Bakterien können (hie: Helicobacter pylori) Auslöser der Entzündungsreaktionen sein. Als Drittes können Autoimmunprozesse mit Autoantikörperbildung gegen Magenschleimhautbestandteile ursächlich für eine Gastritis oder ein Geschwür sein. Alle Faktoren können durch Lebensumstände wie Stress, Bewegungsmangel und einseitige Ernährung verstärkt werden.

Genaue Angaben hierzu lassen sich sehr schwierig abbilden. Es handelt sich sicherlich um eine der häufigsten Beschwerden/Erkrankungen, wobei in den chronischen Fällen die bakteriell verursachten Gastritiden führend sind und die Autoimmungastritis eher selten. Bei etwa 50% der Bevölkerung über 50 Jahre findet sich eine Helicobacter-Besiedelung in der Magenschleimhaut. Magengeschwüre treten jährlich bei 50 von 100.000 Einwohnern in Industrienationen auf.

In einer Magenspiegelung kann die Magenschleimhaut und etwaige Schädigungen direkt nachgewiesen werden. Durch die Beurteilung von Gewebeproben lassen sich die Schädigungen und deren Ursachen meist gut einordnen. Die herkömmliche Röntgenaufnahme des Magens mit Kontrastmittel hat heute keine Bedeutung mehr. Zur weiteren Abklärung können Ultraschall-, CT- und MRT-Untersuchungen ergänzend durchgeführt werden. Eine Besiedelung mit Helicobacter pylori kann auch mittels Stuhl- oder Atemtest festgestellt werden, eine Blutuntersuchung auf H.p.-Antikörper hierzu ist wenig erhellend.

An erster Stelle der Behandlung stehen Medikamente, die die Magensäureproduktion herabsetzen und so eine natürliche Heilung der Schleimhautschäden ermöglichen. Dies sind sog. „Protonenpumpenhemmer“ (PPI) wie Omeprazol und Pantoprazol, aber auch sog. „H2-Rezeptorenblocker“ wie Ranitidin. Daneben sind das Meiden von auslösenden Faktoren wie bestimmte Schmerzmittel, Ernährungsänderungen, aber auch Änderungen von beeinträchtigenden Lebenssituationen wichtig für eine andauernde Gesundung. Eine Operation ist im Zeitalter der PPIs nur noch ganz selten notwendig. Bei Vorliegen einer Helicobacter pylori-Besiedelung ist eine Eradikation, d.h. eine meist einwöchige kombinierte Antibiotika-/PPI-Behandlung angezeigt, deren Erfolg nach einer bestimmten Zeit kontrolliert werden sollte.

Eine Kontrolle bei Gastritis ist grundsätzlich nicht nötig. Bei Magengeschwüren ist allerdings immer eine Abheilungskontrolle nach 4 bis 6 Wochen indiziert, um einen Tumor sicher ausschließen zu können. Bei chronischen Veränderungen, v.a. bei der Autoimmungastritis, ist eine regelmäßige endoskopisch-bioptische Kontrolle wichtig. Nach Eradikation sollte auch deren Erfolg mittels Atemtest, Stuhluntersuchung oder ggf. im Rahmen einer Magenspiegelung überprüft werden.