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Kapselendoskopie München – Die Alternative zur Darmspiegelung

Wenn Sie unter Beschwerden wie Schmerzen, Blut im Stuhl oder am After, Blähungen oder Völlegefühl leiden, ist eine Darmspiegelung angezeigt. Dabei führt der Arzt ein Endoskop über den After in den Dickdarm ein und kann so krankhafte Veränderungen erkennen. Gleichzeitig hat der Arzt die Möglichkeit Proben der Darmschleimhaut zu entnehmen oder Polypen zu entfernen.

Eine Dickdarmspiegelung mit einer Kamerakapsel ist eine moderne Alternative zu einer herkömmlichen Koloskopie mit Endoskop. Da das Einführen des biegsamen Schlauchs schmerzhaft und unangenehm sein kann, bekommt der Patient meistens eine Sedierung, sodass er die Untersuchung verschläft und so keine Unannehmlichkeiten erfahren muss.

Mit einer Dünndarmkapsel kann man den herkömmlicherweise nicht einsehbaren Bereich des Dünndarmes (2-3 Meter) beurteilen. Sie dient als Ergänzung der konventionellen Endoskopie, wenn bestimmte Beschwerden wie Blutungen, Schmerzen oder unklare Entzündungen vorliegen, oder Polypen auch im Dünndarm vermutet werden.

Der Vorteil einer Kapselendoskopie besteht nun darin, dass der Patient nicht sediert werden muss und während der Behandlung wach bleibt. Auf diese Weise ist die Untersuchung weniger invasiv und mit geringeren Nebenwirkungen verbunden. Der Nachteil der Kapselendoskopie ist allerdings, dass man keine Gewebeproben entnehmen oder Polypen entfernen kann. Sie ist ein passives Verfahren, sodass bei unklaren Befunden auch keine gezielte Betrachtung erfolgen kann. Außerdem bedarf es einer längeren Vor- und Nachbereitungszeit.

Die Kapsel verfügt über eine Lichtquelle, ein oder zwei Kameras sowie einen Sender und eine Batterie. Der Patient schluckt sie entweder oder sie kann auch vom Arzt in die Speiseröhre, den Magen oder den oberen Dünndarm mit einem Endoskop gelegt werden, dies ist aber nur in Ausnahmefällen notwendig. Die Kapsel sendet die Aufnahmen dann an ein Empfangsgerät. Dieser Recorder wird nach ca. 8 Stunden Laufzeit am Computer ausgelesen. Die Aufnahmen werden dann vom Arzt in den nächsten Tagen beurteilt.

Das Ziel einer Kapselendoskopie ist es Polypen oder andere Veränderungen im Darm zu erkennen, sodass frühzeitig eine geeignete Behandlung eingeleitet werden kann.

Dickdarm Kamerakapsel: Veränderungen erkennen

Eine Dickdarmkapsel besitzt zwei Kameras und dient der Untersuchung des Dickdarms. Genau wie bei einer normalen Endoskopie müssen Patienten auch bei dieser Methode den Darm im Vorfeld vollständig entleeren. Dies geschieht mit Hilfe eines Abführmittels. Die Vorbereitung beträgt hier allerdings 3 Tage (konventionell 1 Tag). Während der Passage der Dickdarmkapsel ist es außerdem notwendig, dass Sie nach einem vorgegebenen Schema klare Flüssigkeit und eine abführende Substanz zu sich nehmen, damit die Kapsel auch wirklich den gesamten Dickdarm durchläuft. Würde man das nicht machen, würde die Untersuchung viel zu lange dauern. Mithilfe der Kapselendoskopie kann man den Dickdarm auf Veränderungen untersuchen. Das können zum Beispiel Polypen oder auch Entzündungen sein. Die Auswertung der Bilder erfolgt in den folgenden Tagen und wir vereinbaren einen Termin zur Befundbesprechung zeitnah nach der Untersuchung.

Endoskopie mit Dünndarmkapsel

Eine Kapselendoskopie kann auch im Dünndarm erfolgen. Mit dieser Methode zur Darmspiegelung des Dünndarmes, der in der Regel für eine endoskopische Untersuchung nicht zugänglich ist, kann dieser auf krankhafte Veränderungen hin untersucht werden. Diese sind zum Beispiel Polypen, Blutungsquellen, Divertikel oder Entzündungen. Auch hier ist eine Vorbereitung mit Abführlösungen notwendig, damit eine ausreichende Sauberkeit des Darmes gewährleistet ist. Die Kapsel kann geschluckt oder im Rahmen einer Magenspiegelung in den Dünndarm eingelegt werden.

Kapselendoskopie mit Bravo-Kapsel

Bei einer Refluxerkrankung mit Beschwerden wie Sodbrennen, Schluckbeschwerden, saurem Aufstoßen oder Schmerzen im Bereich der Speiseröhre, kann eine Kapselendoskopie mit Bravo-Kapsel erfolgen. Sie ist vor allem dann empfehlenswert, wenn die Beschwerden durch die Einnahme von Medikamenten, die normalerweise gut helfen (PPI, H2-Blocker), nicht gelindert werden. Während der Untersuchung führen wir eine Messung des Säurewertes (pH-Wert) am Übergang der Speiseröhre in den Magen durch. Dies erfolgt normalerweise mit einer über die Nase gelegten Sonde, welche über 24-Stunden den Säurewert misst. Bei der Alternative der Bravo-Kapsel wird diese im Rahmen einer normalen Magenspiegelung unter Sicht an einer definierten Stelle an die Wand der unteren Speiseröhre angebracht. Dort bleibt sie für 24, meist sogar 48 und mehr Stunden und nimmt eine Säurewertmessung vor. Diese Daten sendet die Kapsel schließlich an das Empfangsgerät. Die Daten werden nach Ende der Untersuchung in einen Computer ausgelesen und in den Tagen nach der Untersuchung von einem Arzt beurteilt.

Häufig gestellte Fragen

Eine Kapselendoskopie ist eine bildgebende Untersuchung des Darms. Im Gegensatz zu herkömmlichen Darmuntersuchungen, wird bei einer Kapselendoskopie jedoch kein Endoskop (ein flexibler Schlauch) eingebracht, sondern der Patient verschluckt eine kleine Videokapsel. Diese nimmt dann im Inneren des Verdauungstraktes Bilder auf, die der Arzt anschließend auswerten kann. Eine Biopsie des Gewebes oder die Entfernung von Polypen ist damit allerdings nicht möglich.

Anders verhält es sich bei der Bravo-Kapsel zur Säuremessung. Diese muss im Rahmen einer Magenspiegelung mit Hilfe eines Endoskop an die entsprechende Stelle in der Speiseröhre gebracht werden.

Eine nicht-invasive Kaspselendoskopie ist – ebenso wie eine herkömmliche Darmspieglung – bei Schmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Blutungen im Bereich des Darms angezeigt. Bei einer herkömmlichen Endoskopie des Dickdarms mit einem Endoskop wird der Patient sediert, da die Untersuchung schmerzhaft sein kann. Der Vorteil der Kapselendoskopie ist nun, dass der Patient die ganze Zeit über wach bleiben kann, da die Kapsel keine Schmerzen verursacht. Außerdem kann man mit der Kapsel auch den Dünndarm untersuchen, was mit einem Endoskop nur in sehr geringem Ausmaß möglich ist. Eine Bravo-Kapsel-pH-Metrie ist bei komplizierten Verläufen einer Refluxkrankheit mit nicht ausreichend therapierbarem Sodbrennen sinnvoll.

Wenn die Kapsel der Untersuchung des Darms dient, müssen Sie im Vorfeld ein Abführmittel zu sich nehmen, um den Darm vollständig zu reinigen. Während der Behandlung ist es weiterhin notwendig, klare Flüssigkeit und Abführmittel zu trinken, damit die Kapsel in einer vertretbaren Zeit durch den Darm wandern kann.

Bei einer Speiseröhrenuntersuchung mit einer Bravo-Kapsel müssen Sie wie bei jeder Magenspiegelung 6 Stunden nüchtern bleiben.

In allen Fällen kann die Kapsel auch vom Arzt eingelegt werden, sodass der Patient sie nicht schlucken muss.

Private Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten einer Dünndarm- und Bravo-Kapsel, die Dickdarmkapsel muss vorher genehmigt werden, oft wird diese nicht bezahlt. Gesetzlich Versicherte müssen die Untersuchung meist selbst bezahlen.

Die Kapsel braucht für Ihre Wanderung durch den Körper in der Regel acht bis neun Stunden. Anschließend kann der Arzt die Bilder, die die Kapsel auf das Empfangsgerät gesendet hat, auswerten. Soll die Kapsel geschluckt werden, geschieht das in der Regel morgens auf nüchternen Magen.

Die Kapsel wandert dann auf natürlichem Wege durch den Magendarmtrakt und wird in der Regel nach zwei bis drei Tagen ausgeschieden. Die Bravokapsel fällt meist innerhalb der ersten Tage nach der Untersuchung von alleine ab und wird ebenso über den Magendarmtrakt ausgeschieden.