Die moderne schmerzfreie Magenspiegelung und ihr Ablauf – eine wichtige Untersuchungsmethode zur Diagnostik und Vorsorge
Bei einer Gastroskopie (Magenspiegelung) untersucht der Arzt den oberen Magen-Darm-Trakt. Dazu gehören Speiseröhre, Magen und der obere Bereich des Zwölffingerdarms. Gleichzeitig kann man Sekret- und Gewebeproben entnehmen und auch kleinere operative Eingriffe sind möglich.
In unserer Praxis „Gastroenterologie München Bogenhausen“ haben wir uns auf die Durchführung von Magenspiegelungen spezialisiert. Wir haben viel Erfahrung auf diesem Gebiet und sind jederzeit gerne für Sie da, wenn Sie Fragen zu dieser Untersuchung und/oder zu dem Ablauf einer Magenspiegelung haben. Unser Ziel ist es, Ihnen die Magenspiegelung und den gesamten Ablauf der Magenspiegelung so angenehm wie möglich zu gestalten und schnell den Grund für Ihre Beschwerden zu finden.
Vorbereitung Magenspiegelung
In einem Vorgespräch klären wir mit Ihnen den Ablauf, die Durchführung, die Risiken und die Gründe für eine Magenspiegelung. Auch mögliche Ängste oder Fragen können wir gemeinsam in dem Vorgespräch zur Magenspiegelung erörtern.
Eine besondere Vorbereitung für die Magenspiegelung ist nicht erforderlich. Die Untersuchung findet üblicherweise am Vormittag statt. Am Vorabend der Untersuchung können Sie wie gewohnt essen. Vor der Untersuchung sollten Sie mindestens 6 Stunden nüchtern bleiben, Sie dürfen jedoch bis 2 Stunden vor der Untersuchung Wasser trinken.
Es ist wichtig, dass Sie uns über regelmäßig eingenommene Medikamente informieren. Blutverdünner wie Eliquis, Xarelto und Lixiana sollen 24 Std. vor der Untersuchung pausiert oder durch Alternativen ersetzt werden, um Blutungsrisiken zu vermeiden.
In den Stunden vor der Untersuchung sollten Rauchen und Alkohol vermieden werden, da sie die Schleimhäute reizen und die Untersuchung erschweren könnten.
Durchführung der Magenspiegelung
Die Magenspiegelung wird meist unter leichter Sedierung durchgeführt. Alternativ ist auf Wunsch auch eine örtliche Betäubung von Nase und Rachen mit einem Lokalanästhetikum möglich. Ein Plastikbeißring zwischen den Zähnen schützt das empfindliche Instrument. Während des gesamten Eingriffs werden Puls, Blutdruck und Sauerstoffsättigung kontinuierlich überwacht. Die Untersuchung selbst dauert normalerweise nur wenige Minuten. Bei Bedarf können Gewebeproben für eine mikroskopische oder bakterielle Analyse entnommen werden. Bereits eine Stunde nach dem Eingriff dürfen Sie wieder essen und trinken.
Gründe für eine Magenspiegelung
Eine Magenspiegelung, auch als Gastroskopie bezeichnet, ist eine medizinische Untersuchung, die zur Beurteilung der Speiseröhre, des Magens und des oberen Teils des Dünndarms dient. Zu den häufigsten Gründen für eine Magenspiegelung gehören:
- Magengeschwüre: Magengeschwüre entstehen durch Schädigungen der Magenschleimhaut, oft durch Magensäure oder bestimmte Bakterien (z. B. Heliobacter pylori). Eine Magenspiegelung kann helfen, solche Geschwüre zu diagnostizieren und gegebenenfalls Gewebeproben zu entnehmen, um festzustellen, ob sie gut- oder bösartig sind.
- Refluxkrankheit: Bei der Refluxkrankheit fließt Magensäure in die Speiseröhre zurück, was die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen kann. Eine Magenspiegelung ermöglicht es, den Zustand der Speiseröhre und eventuelle Schleimhautschäden zu untersuchen und frühzeitig Veränderungen zu erkennen, die durch den Säurerückfluss entstehen.
- Magenkrebs: Um Magenkrebs frühzeitig zu erkennen, kann eine Magenspiegelung sehr hilfreich sein, insbesondere wenn Risikofaktoren wie familiäre Vorbelastung vorliegen. Verdächtige Gewebeproben können direkt entnommen und untersucht werden, um eine präzise Diagnose zu stellen.
- Entzündungen der Magenschleimhaut durch eine Infektion mit Heliobakter pylori: Helicobacter pylori ist eine häufige Ursache für chronische Magenschleimhautentzündungen, die unbehandelt zu Geschwüren und anderen Komplikationen führen können. Eine Magenspiegelung ermöglicht eine Diagnose und den Nachweis dieser Bakterieninfektion.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Bei anhaltenden Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall kann eine Magenspiegelung helfen, organische Ursachen auszuschließen und die Schleimhaut auf mögliche Veränderungen zu überprüfen, die durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden könnten.
- Verkrampfung der Muskulatur der Speiseröhre (Achalasie): Achalasie ist eine seltene Erkrankung, bei der die Muskeln der Speiseröhre nicht richtig entspannen, was das Schlucken erschwert. Eine Magenspiegelung kann helfen, Achalasie und ihre Auswirkungen auf die Speiseröhre und den Magen zu beurteilen.
- Speiseröhrendivertikel: Divertikel sind kleine Ausstülpungen der Speiseröhre, die Nahrung ansammeln und Entzündungen verursachen können. Eine Gastroskopie zeigt das Vorhandensein und die Lage solcher Divertikel und ermöglicht eine gezielte Therapie.
- Speiseröhrenentzündung: Entzündungen in der Speiseröhre, oft durch Reflux bedingt, können Schmerzen und Schluckbeschwerden verursachen. Durch die Magenspiegelung kann die Entzündung genau diagnostiziert und die Schwere der Schleimhautschädigung beurteilt werden.
- Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall im Rahmen eines Reizmagens: Diese Symptome können auf ein Reizmagensyndrom hindeuten, aber auch auf strukturelle oder funktionelle Veränderungen im Verdauungstrakt. Eine Magenspiegelung hilft, organische Ursachen auszuschließen und den Verdauungstrakt genauer zu untersuchen.
- Einnahmen bestimmter Medikamente (z. B. bei Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Asthma sowie zur hormonellen Verhütung): Medikamente wie Schmerzmittel oder einige zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Asthma können die Magenschleimhaut schädigen. Eine Magenspiegelung kann den Zustand der Schleimhaut überwachen und sicherstellen, dass keine Entzündungen oder Geschwüre durch die Medikation entstanden sind.
Ablauf und Dauer der Magenspiegelung
Bei einer Gastroskopie (Magenspiegelung) führt der Arzt mit Hilfe einer Kamera an der Spitze einen biegsamen Schlauch über den Mund, die Speiseröhre entlang in den Magen bis in den oberen Zwölffingerdarm ein. Da dieser Schlauch einen Würgereiz auslösen kann, wird eine Gastroskopie (Magenspiegelung) meist unter Sedierung durchgeführt, einer speziellen Betäubung (Narkose). Der Patient schläft also während der Untersuchung und spürt nichts.
Mit Hilfe von CO2-Gas entfalten sich die untersuchten Organe und wir können beurteilen, ob die Schleimhäute Veränderungen aufweisen. Während dieser Untersuchung können wir durch einen Arbeitskanal Gewebeproben entnehmen und sie zur weiteren Beurteilung an einen Pathologen schicken. Auch die Probenentnahme ist für den/die PatientIn völlig schmerzlos.
Nach der Magenspiegelung
Nach der Magenspiegelung dürfen Sie aufgrund der Sedierung an diesem Tag nicht selbst Auto- oder Radfahren, lassen Sie sich am besten Abholen, bei Beschwerdefreiheit dürfen Sie ggf. auch mit dem Taxi oder einem öffentlichen Verkehrsmittel nach Hause fahren. Wir vergewissern uns immer nach der Untersuchung, dass es Ihnen gut geht, nur dann verlassen Sie unserer Praxis. Gefährliche Tätigkeiten oder wichtige Entscheidungen sollten Sie am selben Tag der Gastroskopie nicht mehr ausüben bzw. treffen.
Heiserkeit und etwas Husten sind nach einer Magenspiegelung heutzutage sehr selten, mit der Videoendoskopie können wir jede Bewegung des Endoskops sehen und so die Untersuchung sicher und sanft durchführen.
Alternative und zusätzliche Untersuchungen
Als besonderen Service können wir die Gastroskopie in unserer Praxis in München Bogenhausen auch über die Nase durchführen. Dazu nutzen wir ein ultradünnes (ca. 5 mm Durchmesser) Gastroskop. Die Untersuchung über die Nase ist eine elegante Methode, mit der eine Gastroskopie ohne Sedierung durchgeführt werden kann. Wir benötigen lediglich eine lokale Vorbehandlung, damit der Schlauch besser durch die Nase gleiten kann. Sie entscheiden darüber, welche Technik wir bei Ihnen anwenden.
Alle weiteren Untersuchungsmöglichkeiten wie Gewebeprobenentnahme sind genauso möglich wie bei der konventionellen Gastroskopie. Nach der Magenspiegelung durch die Nase können Sie ohne weitere Beeinträchtigung die Praxis verlassen – ohne Sedierung dürfen Sie auch am Straßenverkehr teilnehmen.
In besonderen Fällen von Sodbrennen oder anderen säurebedingten Beschwerden nehmen wir zusätzlich eine Messung des pH-Wertes (Säurekonzentration im Magen) am Übergang von der Speiseröhre zum Magen vor. Das können wir mit einer speziellen Kapsel durchführen, die wir im Rahmen einer Magenspiegelung an der Schleimhaut in diesem Bereich befestigen.
Gut zu wissen: Diese Technik erspart dem Patienten das Einlegen und Tragen einer Nasensonde über 24 Stunden, wie es sonst üblich ist. Die Auswertung der pH-Messungen kann häufig sogar über 48 Stunden erfolgen und hat damit eine höhere Aussagekraft.
Sie möchten mehr über das Thema Gastroskopie erfahren oder einen Termin ausmachen? Rufen Sie uns gerne jederzeit an oder nutzen Sie unsere Online-Terminvereinbarung – wir freuen uns auf Sie!