Informationen zu Refluxerkrankungen
Was ist eine Refluxerkrankung wie sieht die Behandlung dazu aus?
Begriffserläuterung (GERD = Gastroesophageal reflux disease)
Durch Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre bedingte Entzündung der Schleimhaut der unteren Speiseröhre (sichtbar oder nicht-sichtbar) mit Sodbrennen, Schmerzen und Aufstoßen und Einschränkung der Lebensqualität.
Mögliche Symptome
- Sodbrennen
- saures Aufstoßen und schlechter Geschmack im Mund
- Nahrungsrückfluss in Speiseröhre
Ursachen
Die Refluxkrankheit beruht in den überwiegenden Fällen auf einer Erschlaffung des unteren Speiseröhren-Schließmuskels (unterer Ösophagussphinkter). Der Schließmuskel dichtet in diesem Fall die Speiseröhre außerhalb des Schluckaktes nicht mehr ausreichend gegenüber dem Magen ab. In anderen Fällen ist die Speiseröhre in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Dadurch ist sie nicht mehr in der Lage ist, sich zu reinigen. Die Magensäure hat aus diesem Grunde längeren Kontakt zur Schleimhaut.
Häufigkeit
Bis zu 20% der Bevölkerung der westlichen Industrienationen, davon 60% ohne sichtbare Veränderungen (NERD=Non-erosive reflux disease) und 40% mit sichtbaren Veränderungen (ERD=Erosive reflux disease).
Untersuchungen
Magenspiegelung (Gastroskopie, ÖGD=Ösophagogastroduodenoskopie) mit Betrachtung des Übergangs von der Speiseröhre zum Magen mit Entnahme von Gewebeproben. In weiterer Abklärung Messung des pH-Wertes und der Phasen von Flüssigkeitsübertritt in die Speiseröhre (pH-Metrie mit Kapsel oder starrer Sonde), Messung des elektrischen Widerstandes in der Speiseröhre (Impedanzmessung) oder Messung der Flüssigkeitszusammensetzung (Bilitec).
Behandlung bzw. Reflux behandeln
Veränderungen der Ernährung, Gewichtsabnahme, Veränderungen der auslösenden Faktoren (Stresstraining, Entspannung, situationszentrierte Psychotherapie), Medikamente (Säureblocker, Protonenpumpeninhibitoren=PPI) oder Operation (Fundoplikatio).
Kontrollen
Bei langandauernden Beschwerden oder in den Gewebeproben nachgewiesenen chronischen Veränderungen (Barrettschleimhaut) sind endoskopisch-bioptische Untersuchungen (Betrachten und Entnahme von Gewebeproben aus diesem Bereich) angeraten.