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Informationen zur Zwölf­finger­darm­ent­zündung / zum Zwölffingerdarmgeschwür

Was ist eine Zwölffingerdarmentzündung / ein Zwölffingergeschwür und wie sieht die Behandlung dazu aus?

Ähnlich wie bei Magenentzündungen und –geschwüren kann es auch im ersten Abschnitt des Dünndarmes zu oberflächlichen Schleimhautentzündungen bis hin zu tiefer reichenden Geschwüren (Zwölffingerdarmgeschwür) kommen. Einen Sonderfall stellt zum Einen die Zöliakie (einheimische Sprue) dar, eine Autoimmunerkrankung aufgrund einer Antikörperbildung gegen ein Eiweiss (Gliadin) der meisten Getreidesorten, die über eine Kreuzreaktion zu einer Zerstörung der Dünndarmschleimhaut führen kann. Zum anderen können bestimmte Erreger v.a. im oberen Dünndarm zu einer chronischen Entzündung und Schleimhautschädigung führen (z.B. Lamblien).

  • stechende oder drückende Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • allgemeines Unwohlsein
  • Aufstoßen
  • Blähungen
  • Durchfall und Verstopfung (beides eventuell im Wechsel)

Bei der Entstehung entzündlicher Veränderungen im oberen Dünndarm spielen neben chemischen Schadstoffen wie Medikamenten, Nahrungsbestandteilen und Tabakrauch eine H.p.-Besiedelung des Magens eine wichtige Rolle. Entzündungen in den folgenden Dünndarmabschnitten sind sehr selten und meist Folge einer Schmerzmitteleinnahme (NSAR wie ASS, Diclofenac und Ibuprofen).

Entzündliche Veränderungen im Zwölffingerdarm (Zwölffingerdarmgeschwür) im oberen Dünndarm sind häufig festzustellen, Duodenalgeschwüre treten etwa bei 150 von 100.000 Einwohnern pro Jahr auf.

Führende Untersuchung ist auch hier die Magenspiegelung mit eingehender Betrachtung des Zwölffingerdarmes, insbesondere der ersten Aufweitung, dem Bulbus duodeni. Gewebeproben sind v.a. aus dem Magen entscheidend (H.p.-Nachweis), selten bei auffälliger Gestalt auch direkt aus dem Entzündungsbezirk. Eine Bildgebung mittels Ultraschall oder CT ist nur in Ausnahmefällen ratsam.

Auch hier stehen an erster Stelle der Behandlung Medikamente, die die Magensäureproduktion herabsetzen und so eine natürliche Heilung der Schleimhautschäden ermöglichen. Dies sind sog. „Protonenpumpenhemmer“ (PPI) wie Omeprazol und Pantoprazol, aber auch sog. „H2-Rezeptorenblocker“ wie Ranitidin. Daneben sind das Meiden von auslösenden Faktoren wie bestimmte Schmerzmittel NSAR), Ernährungsänderungen, aber auch Änderungen von beeinträchtigenden Lebenssituationen wichtig für eine andauernde Gesundung. Eine Operation ist im Zeitalter der PPIs nur noch ganz selten notwendig. Bei Vorliegen einer Helicobacter pylori-Besiedelung ist eine Eradikation, d.h. eine meist einwöchige kombinierte Antibiotika-/PPI-Behandlung angezeigt, deren Erfolg nach einer bestimmten Zeit kontrolliert werden sollte.

Endoskopische Kontrollen sind nach einem Duodenalgeschwür nicht zwingend notwendig, können bei großen Geschwüren aber sinnvoll sein. Nach einer Eradikation sollte, wie bei Magengeschwüren eine Erfolgskontrolle mittels Stuhl- oder Atemtest nach einer bestimmten Zeit erfolgen.