Informationen zu Divertikel, Polypen und Gefäßmissbildungen
Was ist das und wie sieht die Behandlung dazu aus?
Begriffserläuterung
Divertikel sind Ausstülpungen der Schleimhaut durch die Muskelschicht mit Bildung bis zu mehreren Zentimeter großen Aussackungen, deren Wand ungeschützt und damit leicht verletzlich ist. Häufig liegen sie in der Nähe der Ausführungsstelle des Gallen- und Bauchspeicheldrüsenganges und können so zu Abflusshindernissen führen. Polypen sind Schleimhautwucherungen, die bei Nachweis von Drüsengewebe (Adenom) auch entarten, d.h. sich bösartig verändern können. Angiodysplasien sind angeborene oder erworbene Gefäßmissbildungen, die zu einer Blutung führen können.
Mögliche Symptome
Divertikel:
- Bauchschmerzen
- Leichtes Fieber
- Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Übelkeit, manchmal auch Krämpfe
Polypen:
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Gewichtsverlust
- Blähungen oder blutig-schleimige Stuhlgänge
Gefäßmissbildungen:
- Heftige Bauchschmerzen
- Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
Ursachen
Die genauen Ursachen aller drei Veränderungen sind nicht klar, sicher spielen genetische Varianten eine Ursachen.
Häufigkeit
Alle drei Veränderungen sind selten, so dass hier keine verlässlichen Angaben vorliegen.
Untersuchungen
Auch hier spielt die Magenspiegelung als ÖGD eine entscheidende Rolle. Alle Befunde sind meist Zufallsbefunde. Angiodysplasien werden immer wieder bei der Abklärung von unklaren Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt gefunden, hier sind meist aufwändigere endokospische Verfahren notwendig (Doppelballon-, Einzelballon- und Kapselendoskopie). Selten können spezielle CT- oder MRT-Untersuchungen mit Kontrastmittelanwendung zur Gefäß- oder Schleimhautdarstellung weiterhelfen.
Behandlung
Divertikel werden eigentlich nicht behandelt, nur bei starken und immer wiederkehrenden Beschwerden kann eine operative Sanierung notwendig werden. Polypen können meist endoskopisch abgetragen, Gefäßmissbildungen können mittels „Oberflächenverbrennung“ (Koagulation) gut behandelt werden. In allen Fällen sind operative Verfahren selten und nur letztes Mittel („ultima ratio“).
Kontrollen
Nach Entfernung von Polypen, insbesondere Adenomen sollte eine vollständige Untersuchung des Dünndarmes mittels Einfach-, Doppelballon- oder Kapselendoskopie angestrebt werden, da hier eine Häufung von mehreren Polypen möglich ist. Angiodysplasien und Divertikel müssen nur im Ausnahmefall bei Beschwerden nachuntersucht werden.